Nur wenige Teams schafften es, das Kurzprogramm fehelfrei über die Runden zu bringen. Zu diesen gehörten auch die Deutschen Meister Team Berlin 1, welche mit der frühen Startnummer 2 ins Rennen steigen mussten. Zwar zeigte das deutsche Team ein technisch bereits fortschrittliches Programm, doch mangelte es vor allem noch an Tempo und Flüssigkeit. Immerhin war der 16. Zwischenrang eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Abzüge in der A-Note im Programm hatten sowohl die als erste startenden Hot Shivers aus Italien als auch die von frenetischem Applaus des Heimpublikums begleiteten Franzosen Les Zoulous, welche eine Darbietung ohne Höhepunkte boten und das Sturzfestival eröffneten. Fehlerlos blieben alle kanadischen Teams sowie die Teams, Marigold (FIN), Surprise (SWE), und Miami University (USA).

Dass auch technisch starke und als kreativ auffallende Teams vor einem Massensturz nicht gefeiht sind, mussten die amerikanischen Haydenettes erfahren, welche im Block bei grossem Tempo einen Sturz von nicht weniger als fünf Läuferinnen zu verzeichnen hatten. Die kleinste Unachtsamkeit einer Läuferin kann sich in den rückwärts eng aufeinander fahrenden Reihen eines Blockes besonders fatal auswirken, können die nachfolgenden Fahrerinnen kaum ausweichen und fallen unweigerlich über die Stürzende hinweg. Die Haydenettes verstanden es aber, sich künstlerisch mit der Interpretation von Leroy Andersons "The Tipewriter" von anderen Darbietungen abzusetzen. Der schlimme Sturz, welcher den für dieses Element maximalen Abzug nach sich zog, bedeutete aber im Kurzprogramm den Verlust von einem oder sogar mehreren Plätzen.

Dass das Kurzprogramm nicht unbedingt ein "technisches Programm" sein muss sondern trotz vorgeschriebener Elemente an Kreativität und künstlerischem Inhalt nicht mangeln muss, bewiesen die vier erstplatzierten Teams. Die Pirouettes vermochten mit ihrem sowohl technisch als auch künstlerisch hochstehenden Programm zu Valse Masquerade von Aram Khatchaturian die Zuschauer zu begeistern. Sie erreichten den dritten Zwischenrang. Ebenfalls ein künstlerisch hervorragendes Kurzprogramm zeigte das finnische Team Marigold mit der Interpretation von Lord of the Dance, einer Musik welche von der Tanzgruppe Riverdance her bekannt ist und vom kanadischen Eistanz-Paar Bourne/Kraatz bereits meisterhaft dargeboten wurde. Der guten Choreographie der Finnen stand jedoch die Technik noch etwas hintenan. Insbesondere störten die Stops und die Spitzenschritte den Fluss der Darbietung ein wenig. Immerhin zeigten die Finninen eines der kreativsten Durchkreuzungsmanöver in Blockform und fuhren auf den vierten Platz. Das Kurzprogrammm konnte schliesslich das Team Surprise (SWE) nur ganz knapp für sich entscheiden, vor den Titelverteidigern Black Ice (Can). Für den Kürwettkampf war somit alles noch offen.