nbt-logo.gif (2819 Byte)    Dienstag. 30. Januar 2001


Die stolzen Eltern, Ernst und Bettina Meier mit ihrer Tochter  Sarah
Die strahlenden, stolzen Eltern, Ernst und Bettina Meier mit ihrer Tochter, dem Eiskunstlauf-Shooting-Star Sarah Meier am gestrigen Empfang im Flughafen Zürich-Kloten. (Bild bb)

Grosser Empfang für die
Bülacher Eiskunstläuferin
Sarah Meier

Bestes Resultat seit der Zeit von
Denise Biellmann vor 20 Jahren

bb. Überglücklich, aber auch sehr müde kam die amtierende zweifache Schweizermeisterin und EM-Fünfte, die junge Bülacherin Sarah Meier, gestern mit ihrer Schweizer Delegation von der EM in Bratislava im Flughafen Zürich-Kloten an. Ein Blitzgewitter der zahlreichen Fotografen, Journalisten und eine Fernsehkamera erwarteten das Super-Sporttalent. Eltern, Grossmutter, Verwandte, Freunde, Freundinnen, Heiner Gut, Präsident des Kantonal Zürcher Eislaufverbandes KZEV und eine Delegation des heimischen Bülacher Eislauf-Clubs erwiesen der 16-Jährigen die Ehre.

Die überraschende Fünfte der diesjährigen Europameisterschaft in Bratislava wurde mit Blumen, Luftballonen, Glückwunschkarten und Geschenken überhäuft. Abends wurde Sarah Meier von ihren Clubkolleginnen und Kollegen des Bülacher Eislaufclubs im Rahmen eines gemeinsamen Essens im Restaurant Hirslen stürmisch gefeiert und geehrt.

Sarah Meier beste Westeuropäerin

Mit dem überraschenden neunten Rang des EM-Debütanten, des erst 15-jährigen Stéphane Lambiel, dem beachtlichen 13. Platz des Eistänzer-Geschwisterpaares Eliane und Daniel Hugentobler und natürlich allen voran das überaus glänzende Resultat der 16-jährigen Sarah Meier machte die Schweiz nach rund 20 Jahren endlich wieder zu einem Eislaufland, auf das die Welt achtet. Geradewegs ins Spital führte der erste Weg von Daniel Hugentobler nach seiner Ankunft im Flughafen Zürich-Kloten. Der bei einem Training erheblich an Schulter und Knie verletzte Eistänzer konnte seine Programme nur unter Aufbietung seiner ganzen Kraft und Motivation und dank Unterstützung von schmerzlindernden Medikamenten über das Eis bringen. Umso mehr ist der 13. Rang zu bewerten.

«Ich bin mehr als zufrieden»

Angesprochen auf die eher schlechte Bewertung ihrer Kür mit sieben Dreifachsprüngen meinte Sarah Meier: «Ich hätte nie geglaubt, dass ich so weit nach vorne kommen kann. Mit meinem Programm mit sieben Dreifachsprüngen, wenn auch zwei nicht ganz sicher gelandet, bin ich dennoch sehr zufrieden und akzeptiere meine Platzierung, die Läuferinnen vor mir haben eben alle einen grossen Namen.» Und den wird Sarah Meier mit Sicherheit beim nächsten grossen internationalen Wettkampf ebenfalls haben. Ein kurzes Training musste genügen, um die nicht erwartete Schaulaufnummer für die grosse Eisgala der Besten einzustudieren. «Ich war überhaupt nicht auf eine Schaulaufnummer vorbereitet. Ich habe mir ein Tanzkleid von Eliane Hugentobler ausgeliehen und in nur einer Dreiviertelstunde ein Showprogramm einstudiert. Da war Improvisation gefragt,» äusserte Sarah Meier gegenüber dem NBT. Nun, in Zukunft wird die Schweizermeisterin, welche die meisten Dreifachsprünge der gesamten EM-Konkurrenz gezeigt hatte, wohl immer ein glitzerndes Showkostüm und eine passende Musiknummer im Wettkampfgepäck haben! Die nächsten Tage wird die junge Bülacherin hoffentlich zur wohlverdienten Ruhe kommen, bevor sie wieder das Training aufnimmt, um sich seriös auf den Höhepunkt ihrer Saison, die Weltmeisterschaft vorzubereiten. In Kürze gibt der Zentralvorstand des Schweizer Eislauf-Verbandes SEV die endgültige Nomination zur WM im März in Vancouver bekannt. Dass Sarah Meier bei den Damen selektioniert wird, steht wohl ausser Frage. Spannnend wird es indes für den 23-jährigen enttrohnten Vize-Schweizermeister Patrick Meier aus Winterthur, der dank seines sicheren Dreifachaxels allerdings mit Recht hoffen darf, bei den Herren an den Start gehen zu dürfen.


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